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Veranstaltungen

Unterschiedlichste Veranstaltungen wie Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstlern, Theaterpremieren, Vorträge zu frauenpolitischen Ereignissen oder die Interessen von Seniorinnen und Senioren berühren, Erzählcafés und Vorsorgefrühstück, ... . im MGH ist bestimmt auch für Sie etwas dabei.

Und falls nicht, lassen Sie uns das unbedingt wissen. Ideen werden gerne aufgenommen

Hier sind Fotos der Teilnehmerinnen zu sehen.

Zum Beispiel:

Frauen Leben International

Podiumsdiskussion im MehrGenerationenHaus Celle am 08. März 2023
Unter dem Motto „Frauen Leben International“ hatte der Verein Frauenräume in Celle anlässlich des Internationalen Frauentages ins MehrGenerationenHaus zu einer Podiumsdiskussion in die Fritzenwiese 46 eingeladen, in der die Bildungschancen von Mädchen beleuchtet werden sollten. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes „Integration aktiv gestalten“ statt, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert wird.
Sieben Länder, sieben unterschiedliche Kulturen, dennoch viele Übereinstimmungen, wenn es um die Schul- und Berufsausbildung von Mädchen und jungen Frauen geht. Inzwischen gibt es zwar fast überall auf der Welt zumindest das Recht auf eine
Schulbildung, oft sind jedoch vor allem Mädchen davon ausgeschlossen, wenn die Eltern neben der nötigen Einsicht auch nicht über die finanziellen Mittel verfügen, das obligatorische Schulgeld, geschweige denn eine Privatschule zu bezahlen. Fazit der
Veranstaltung, auf der sieben Frauen mit sogenanntem Migrationshintergrund von ihren eigenen Erfahrungen sowie den derzeitigen Verhältnissen in ihren Herkunftsländern berichteten, ist, Bildung steht und fällt mit dem sozialen Status und den monetären Möglichkeiten der Eltern. So gibt es in Pakistan zwar das Recht auf Schulbildung, wie Afshan Ahmed erklärte, doch letztendlich entscheiden die Eltern, ob ein Mädchen zur Schule geht oder nicht.
Auch Gold Adekunle aus Nigeria konnte nur zur Schule gehen und studieren, weil ihr Vater über die entsprechenden Mittel verfügte. Und eine Arbeitsstelle bekam sie danach nur aufgrund seiner hilfreichen Kontakte. Viele ihrer Freundinnen, die ähnlich gut ausgebildet sind, finden keinen Job und sitzen jahrelang zu Hause. 

Aus Syrien konnte Marwa Mohammad ebenfalls nichts Erfreulicheres berichten. Viele Mädchen absolvieren zwar die neunjährige Schulzeit, bleiben danach aber oft zu Hause. Vielfach liege das nicht nur am fehlenden Geld, sondern daran, dass die Eltern selbstungebildet sind und eine berufliche Karriere für ihre Töchter als nicht nötig erachten. Ohne eine qualifizierte Ausbildung bleibt den jungen Frauen jedoch nur ein schlecht bezahlter Job in einer Fabrik, wo sie weder krankenversichert sind, noch ein
Kündigungsschutz besteht. Hatun Kizilyel aus der Türkei und Zandra Gröschner Rico Del Valle aus Mexico bestätigten auch aus ihren Herkunftsländern eine weitreichende Benachteiligung von Mädchen, vor allem im ländlichen Raum, die mit
traditionellen Vorstellungen, aber auch viel mit mangelnden finanziellen Möglichkeiten zu tun hat. Die Situation sei zwar nicht mehr ganz so dramatisch wie zu ihrer Zeit, als sie ihren Schulbesuch entgegen des Willens ihrer Mutter mutig durchsetzte, sagte Hatun Kizilyel, jedoch würden die Mädchen im Vergleich zu den Jungen noch immer benachteiligt.

Nur Egle Preine konnte aus Litauen Positives berichten. Für ihr Heimatland sieht sie die Probleme der Benachteiligung nicht. Sie war eher verblüfft über die Verhältnisse hier in Deutschland, wo sie sich zwischen Kind und Karriere entscheiden sollte und
die fehlende Kinderbetreuung es berufstätigen Müttern schwer macht, ihrer Arbeit nachzugehen. Frauen in Litauen waren in ihrer Wahrnehmung schon immer berufstätig und im gesellschaftlichen Leben sowie in der Politik sichtbar vertreten, einen Gendergap wie zum Beispiel in Deutschland gäbe es nicht, betonte sie.
Ähnlich äußerte sich Olha Yanishevska aus der Ukraine, die erst vor einem Jahr mit ihren Kindern vor dem Krieg nach Deutschland geflohen ist. Jungen und Mädchen profitierten in gleicher Weise von dem Bildungssystem ihrer Heimat. Da viele Schulen des Landes inzwischen zerstört sind, versuchen die Verantwortlichen, den Unterricht online aufrecht zu erhalten, an dem auch viele Kinder teilnehmen, die zurzeit in Deutschland zur Schule gehen.
Nach den lebendigen Beiträgen der Podiumsteilnehmerinnen nutzten viele der Besucherinnen die Möglichkeit, mit ihnen bei einem leckeren Buffet ins Gespräch zu kommen und tiefergehende Fragen zu stellen. Die lebhafte Stimmung zeugte davon, dass es viel zu fragen und zu antworten gab.
(Regina Seidel)

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Frauenräume in Celle e.V. ist seit 20 Jahren in Sachen Frauenrechte in Celle aktiv. Darüber
hinaus ist der Verein Trägerverein für das Celler MGH und Anstellungsträger für die
Mitarbeiterinnen im SPN – Seniorenstützpunkt sowie Träger des ZukunftsPFLEGEnetz Celle
und Lk.
 

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